Else Kröner wäre am 15. Mai 100 Jahre geworden. Frankfurts und wohl auch Deutschlands bedeutendste Unternehmerin übernahm nach dem Krieg die zerstörte Hirsch-Apotheke an der Zeil und entwickelte daraus den heutigen Gesundheitskonzerns Fresenius und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).
Zum Festakt im Städel verlieh die Stiftung den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Else Kröner Fresenius Preises für Medizinische Forschung 2025 an Anastasia Khvorova aus den USA. Ihre Forschungen zu RNA-basierten Therapien bringen Hoffnung für unheilbare Erkrankungen wie Chorea Huntington. Professorin Khvorova verließ schon zu Beginn ihrer akademischen Karriere Russland, um in den USA frei forschen zu können. Und heute? Jedenfalls hat die Stiftung ein größeres Förderprogramm aufgelegt, um Wissenschaftler aus den USA für medizinische Fakultäten in Deutschland gewinnen zu können.
Am Tag darauf, nach dem Festakt im Städel, trafen sich viele Geförderte und Spitzenforscher der Stiftung im Haus am Dom, darunter auch die Preisträgerin Anastasia Khvorova und Medizin-Nobelpreisträger Craig Mello.


Paul-Ehrlich Preisträgerin 2025 Andrea Ablasser
Die Medizinerin und Professorin aus Lausanne fesselte das Publikum mit ihrer Entdeckung des cGAS-STING-Signalweges. Das ist eine Art Alarmanlage des Immunsystems. Sie reagiert mit Abwehrreaktionen, wenn bei Infektionen, Krebs oder zellulärem Stress DNA im Zellplasma auftritt.

Ihre Erkenntnisse gelten jetzt schon als fundamentaler Fortschritt in der Immunologie, mit neuen Möglichkeiten zur Behandlung von Infektionen, Krebs und entzündlichen Erkrankungen. Die EKFS hatte Andrea Ablasser bereits 2014 bei ihren Forschungsvorhaben unterstützt.
Ein Tipp vom ehemaligen Mannschaftsarzt der Fußball-Nationalmannschaft
Tim Meyer ist Lehrstuhlinhaber für Sport- und Präventivmedizin an der Uni Saarbrücken. Bis 2024 betreute er die Fußball-Nationalmannschaft, begleitete beispielsweise Mats Hummels nach einer Kopfballverletzung vom Spielfeld. So wie die Formel 1 Innovationen in die Serienproduktion bringt, so profitiere die Medizin von Erkenntnisse aus dem Leistungssport.

Professor Meyer zeigte spannende Einblicke in die Praxis und Wissenschaft. Ein Beispiel: Die Steigerung der Sauerstoffaufnahme durch Intervalltraining. „Doch die Bereitschaft, das Training zu modifizieren, ist selbst im Profibereich gering ausgeprägt.“ Ich wollte von ihm wissen, was er generell als sinnvolle Regeneration nach einem intensiven Training empfiehlt. „An absolut erster Stelle, weit vor allen anderen Maßnahmen: viel Schlaf.“